Interview mit dem alten/neuen Prinzenpaar am 14.11.2020

Aus Alt mach Neu, das ist beim Recycling top und auch im Karneval kein Flop. Begingt durch die Corona-Pandemie und die offizielle Absage des Karnevals geht die Amtszeit der amtierenden SVW-Tollitäten Conny I. (Gölitz) und Rene I. (Reuß) in die zweite Runde. Dazu haben die beiden Blaublüter extra eine Erweiterung für ihr Prinzenschild bekommen. Grund genug, die beiden zu ihren aktuellen „närrischen“ Gefühlen zu befragen.

Laut eurem Schild wünscht ihr euch die Verlängerung eurer Amtszeit, wie fühlt ihr euch dabei?
Rene I.: Eigentlich haben wir uns das ja nicht direkt gewünscht, aber scheinbar war das Virus der Meinung, wir sollten Zepter und Krone noch ein bisschen weiter durch Welver tragen.

Die für den 14. November geplante Prinzenproklamation hatte der SV Welver ja schon vor Wochen abgesagt, trotzdem hattet ihr für den heutigen Tag vor dem Lookdown einen Plan. Wie sah der aus?
Conny I.: Wir wollten mit unserem engsten Narren-Zirkel bei uns im Garten Grillen und Chillen bei Glühwein und Bratwurst unter dem Heizpilz. Also soetwas wie Karneval, Kirmes und Weihnachtsmarkt in einem. Der Plan stand, die Einladungen waren ausgesprochen, aber natürlich richten wir uns nach den aktuellen Vorgaben und haben allen abgesagt.

Was mögt ihr in „normalen“ Zeiten besonders an der 5. Jahreszeit? Ihr war ja schon vor eurer Regentschaft in der Karnevalsgruppierung „Bärenelf“ aktiv und jedes Jahr beim Weiberfastnachtsumzug dabei.
Rene I.: Das Vereinsleben ist uns enorm wichtig. Pläne schmieden, Orga übernehmen und natürlich das Feiern, da macht sich unser Narren-Gen bemerkbar. Der Karneval macht die Welt ein bisschen bunter und hilft, dem Alltag zu entfliehen, er spiegelt ein Stück Lebensfreude wieder, die wir gerne mit anderen teilen. Außerdem ist jede Session immer wieder anders, das macht die Sache noch spannender.

Was erhofft ihr euch für die neue Narrensession 2021/2022?
Conny I.: Dass alle gesund bleiben und wir uns bei der Pripro 2021 in alter Narrenfrische wiedersehen und wieder gemeinsam feiern und uns gegenseitig besuchen können.

Auch schon vor Corona wurden die närrischen Zeiten immer schwieriger. Steigende Kosten, zu wenig Helfer, mehr Zeitaufwand und nicht selten war es schwierig Prinzenpaare zu finden. Was wünscht ihr euch für die Zukunft des Welveraner Karnevals?
Rene I.: Wie der jährliche Umzug mit seinen knapp 1000 Teilnehmern und vielen Tausend Zuschauern zeigt, mögen viele den Karneval. Es wäre schön, wenn mehr bereit wären, Ideen beizusteuern und umzusetzen bzw. mit anzupacken. Corona sorgt an vielen Stellen für ein Umdenken, das wird auch in der Narretei nicht anders sein. Aber frischer Wind kommt nicht von alleine, er muss umgesetzt werden, und dafür ist Unterstützung nötig. Dabei sind wir alle gefragt, die die Narretei lieben und aufrecht erhalten wollen, nach neuen Wegen zu suchen, diese zu finden und mutig zu beschreiten.

Habt ihr vielleicht noch einen Apell an eure Untertanen, die in dieser Session im Stand-by-Modus ihr jeckes Dasein fristen müssen?
Conny I.: Haltet durch und seid weiter kreativ, dann gibt es vielleicht, immer unter Beachtung der aktuellen Vorschriften, doch noch die eine oder andere Möglichkeit, die Narrenkappen und Kostüme herauszukramen und den Karneval im kleinen Kreis zu zelebrieren. Schließlich ist es wichtig, dass der Welveraner Karneval weiterlebt.

Wie würdet ihr selbst gern im kommenden Jahr Weiberfastnacht und Rosenmontag feiern?
Rene I.: Wir haben auf jeden Fall erstmal Urlaub eingereicht, um uns alle Möglichkeiten offen zu halten. Wenn Corona es zulässt würden wir gerne die Kindergärten und die Grundschule besuchen, um dort ein bisschen „Narren-Normalität“ an den Tag zu legen. Aber wie gesagt, immer unter Einhaltung der aktuellen Vorschriften.

Damit ist die Marschrichtung des SVW klar: Den Karneval kann man zwar absagen, die gute Laune aber nicht. Und um auch 2021 nicht ohne Motto durch die 5. Jahreszeit zu gehen, gibt der Sportverein das nachfolgende Sessionsmotto für die Coronazeit bekannt:
Regiert in dieser Session auch der Verzicht,
strahlt unter den Masken ein Narrengesicht. Helau! sgh

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